Begegnung mit Nele
Oma hat mich gestern vom Kindergarten abgeholt.
„Oma abgeholt.“, „Du hast Feierabend?“
Wir haben im Sonnenschein auf einer Bank ein Eis gegessen.
„Hmmm.“ , „Eis gegessen.“
Zu hause in meiner Straße sind wir Nele begegnet – sie wohnt auch hier und ist 8 Jahre alt. Nele hat meine Oma begrüßt. Ich wollte das auch tun, aber ich wusste nicht wie. Oma hat mir gesagt: „Gib Nele bitte deine rechte Hand und sag ihr guten Tag.“ Das habe ich gemacht.
„Nele, guten Tag.“
Aber ich konnte Nele nicht anschauen. Nele hat sich trotzdem gefreut. Oma hat mich dafür gelobt – auch weil keine Spucke aus meinem Mund gekommen ist. Nele weiß, dass ich anders bin und sie nicht richtig mit mir spielen kann. Oma hat überlegt, wie wir Nele sagen können, welche Krankheit ich habe.
Für Nele und andere Kinder:
Emina kam wie jedes Baby auf die Welt. Sie lebt bei ihrer Mama und ihrem Papa. Als Emina 3 Jahre alt war, konnte sie nicht so gut sprechen wie zum Beispiel Nele. In der Kinderkrippe war Emina immer aufgeregt und konnte nicht still sitzen, malen oder Bücher anschauen. Emina hat oft ihre Hände ganz doll geknetet und manchmal die Augen verdreht, wie beim Schielen .
Emina konnte Vieles nicht lernen, was andere Kinder in ihrer Gruppe schon gemacht haben. In Eminas Kopf laufen die Gedanken wie in einem Irrgarten immer verkehrt und finden nicht den richtigen Weg. Deshalb geht Emina in ihrem Leben auch oft falsche Wege, die andere Kinder wie Nele sehr gut kennen und finden. So kann Emina schlecht den Ausgang aus dem Irrgarten finden. Sie braucht dabei Hilfe.
Das regt Emina oft auf und sie wird traurig und manchmal auch wütend. Deshalb ist Emina anders als Nele oder Stine oder Jette oder viele andere Kinder.
„Kannst du eine Katze nachahmen?“, „Kannst du einen Truthahn nachahmen?“, „Kannst du ein Lama nachahmen?“