Haare und Wimpern ziehen

Veröffentlicht von Angelika Hohm am

Nicht nur mein Körper ist immer in Bewegung , auch meine Hände. Ich kann nicht still sitzen: wenn es Essen gibt, dann rutsche ich auf meinem Stuhl immer hin und her und hoch und runter.

„Was es gibt!“

Kommt Oma mich besuchen oder holt mich von der Kita ab, dann begrüßen wir uns. Ich möchte auf Omas Arm – aber ich bin 6 Jahre und für Oma ganz schön schwer. Oma beugt sich zu mir herunter, um Guten Tag zu sagen und ich halte mich an ihren Haaren fest.

„Haare gezogen?“

Haare anfassen mag ich total gerne. Ich kann sie nicht mehr los lassen. Das kribbelt so schön in meinen Händen. Mama hat lange Haare. Die fasse ich noch lieber an. Da habe ich mehr zum Festhalten. Mama mag das nicht so gerne.

„Tut weh?“

Papa hat gar keine Haare, an denen ich mich festhalten kann. Aber mit dem Kopf stoße ich immer an seine Stirn. Papa und ich haben dann rote Flecken an der Stirn. Papa sagt:“ Emina, das tut mir weh!“ Aber ich kann nicht so leicht aufhören. Das mache ich immer, wenn Papa mich anzieht zum Spaziergang, oder wenn er mir auf der Toilette hilft, oder ich mal traurig bin und er mich trösten will.

Meine Wimpern kann ich auch ganz leicht ziehen. Sogar wenn ich meine Brille aufhabe, fasse ich mit zwei Fingern unter dem Glas hindurch und ziehe mein Augenlid an den Wimpern ganz weit nach unten. Dann stehe ich vor dem Spiegel und schaue in meine Augen. Das finde ich spannend. Mama, Papa und Oma helfen mir dann, meine Wimpern wieder los zu lassen. Meine Augen sind dadurch oft entzündet. Papa trägt Creme auf meine Augen, damit ich nicht mehr an den Lidern ziehen kann. Dann gebe ich auf und spiele was anderes.

„Was es gibt?“ – „Conni“ – „Benno“ – Bällebad“

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Angelika Hohm

Eminas Oma